Der Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Walter hat den gemeinsamen Beschluss von Landrat Rainer Haas und den sechs Kreiskommunen als großen Schritt in die richtige Richtung und als Zeichen der Vernunft gewertet. Landrat Haas und die Oberbürgermeister und Bürgermeister der von den Stadtbahnplänen betroffenen Gemeinden (Kornwestheim, Markgröningen, Remseck, Möglingen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen) hätten gezeigt, dass es ihnen nicht um rechthaberische Durchsetzung eigener Pläne geht, sondern um die notwendige Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs im Kreis Ludwigsburg. „Dazu kann man nur sagen: Chapeau! Nun ist die Stadt Ludwigsburg aufgefordert, ohne Wenn und Aber auf den Niederflurzug aufzuspringen“, erklärte Walter. Da die jahrelange Diskussion um das richtige System und die Einführung sogenannter BRT-Busse schon viel Zeit gekostet habe, könne man nur hoffen, dass der Ludwigsburger Gemeinderat noch in diesem Jahr den Weg für eine gemeinsame Stadtbahnplanung von Stadt und Kreis freimache. Wer es ernst meine mit einer Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, dürfe nicht warten, bis der Bund seine Zuschüsse anderweitig vergeben habe.
Bloß keine BRT-Busse
Zu einer gemeinsamen Lösung und einem verlässlichen Angebot an den Kreis gehöre, dass man sich in Ludwigsburg von der Idee der BRT-Busse, die niemand sonst haben möchte, schnellstens verabschiedet. „Wenn die eine Seite auf die Hochflurbahn verzichtet, muss die andere Seite nun ebenfalls zu Kompromissen bereit sein“, sagte der Grünen-Abgeordnete. Nach dem richtungsweisenden Beschluss vom Montag wäre es kontraproduktiv, weiterhin die vermeintliche Doppelstrategie zu fahren. Warum zunächst in BRT-Busse viel Geld zu investieren, um dann nach wenigen Jahren auf die Stadtbahn umzusteigen? „Wenn in Ludwigsburg erst einmal BRT-Busse fahren, gibt es dort wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus keine Stadtbahn. Weshalb also ausgerechnet in Ludwigsburg eine Insellösung anstreben, anstatt sich mit den Nachbarkommunen zu vernetzen? Allein schon die doppelte Planung ist eine Verschwendung von Steuergeldern und Zeit“, so Walter.
Bürgerentscheid nicht ausgeschlossen
Käme es zu keiner Einigung zwischen Kreis und Stadt Ludwigsburg müsse man sich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, gemeinsam mit den Kommunalwahlen im kommenden Jahr in Ludwigsburg einen Bürgerentscheid durchzuführen. „Dann können die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden, ob sie den Nahverkehr aus einem Guss, oder Ludwigsburger Stückwerk möchte“, fügte Walter hinzu.
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